Wenn die Filteranlage des Körpers nicht mehr funktioniert

- Im Gegensatz zu Organen wie Herz, Gehirn oder Darm ist der Wissensstand über die Nieren und ihre vielfältigen Funktionen in der Allgemeinbevölkerung eher gering. Vielen wird die Bedeutung dieses Organs erst bewusst, wenn die Niere nicht mehr richtig funktioniert. Ungefähr 10 % der weltweiten Bevölkerung leiden an einer chronischen Nierenschwäche. Darunter befinden sich circa 2 Millionen Menschen, die aufgrund einer terminalen Niereninsuffizienz auf Blutwäsche (Dialyse) oder eine Nierentransplantation angewiesen sind.

Funktionen der Niere

Die Niere gehört zu den Entgiftungsorganen des Körpers und übernimmt eine Vielzahl von Aufgaben. Sie filtriert das Blut und scheidet Stoffwechselendprodukte, sogenannte harnpflichtige Substanzen, Medikamente und Giftstoffe über den Harn aus. Außerdem reguliert sie den Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt des Körpers und ist an der Bildung wichtiger Hormone beteiligt. Zu ihnen gehören beispielsweise das aktive Vitamin D3 (Calcitriol), das eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel einnimmt und das Erythropoetin (EPO). Das EPO stimuliert die Bildung von roten Blutkörperchen und findet daher im Leistungssport Verwendung als Dopingmittel. Darüber hinaus ist die Niere ein wichtiges Element der Blutdruckregulation. Spezielle Rezeptoren messen permanent die Nierendurchblutung, fällt der Blutfluss in der Niere, schüttet sie das Hormon Renin aus, das über eine Hormonkaskade den Blutdruck steigert.  

Was ist eine Niereninsuffizienz?

Die Niereninsuffizienz bezeichnet eine Unterfunktion der Nieren. Klinisch unterteilt man sie in eine akute und chronische Niereninsuffizienz. Während sich die akute Insuffizienz meist über Stunden und Tage entwickelt und oft reversibel ist, entsteht die chronische Niereninsuffizienz über einen längeren Zeitraum und ist meist unumkehrbar. Zu den Ursachen einer akuten Niereninsuffizienz gehören zum Beispiel Blut- oder Flüssigkeitsverluste, Verbrennungen, Sepsis oder Herzinsuffizienz.

Eine chronische Funktionseinschränkung hingegen ist meist Folge eines langjährigen Diabetes mellitus oder einer arteriellen Hypertonie. Die chronische Niereninsuffizienz liegt definitionsgemäß vor, wenn die Nieren länger als 3 Monate strukturelle oder funktionelle Auffälligkeiten aufweisen, die den Patienten in seiner Gesundheit beeinträchtigen. Sie zeigt oftmals einen progredienten Verlauf und kann im Endstadium zu einem endgültigen Nierenversagen führen.

Symptome und Folgen

Wenn die Niere nicht mehr ausreichend funktioniert, werden alle von ihr regulierten Vorgänge in Mitleidenschaft gezogen. Mit fortschreitendem Funktionsausfall nimmt die produzierte Harnmenge ab. Der Körper kann Wasser und Salz nicht mehr ausreichend ausscheiden und es folgt eine Überwässerung. Diese führt zur Entstehung von Wassereinlagerungen, sogenannten Ödemen, zum Beispiel in den Beinen oder der Lunge. Auch das Flüssigkeitsvolumen in den Gefäßen nimmt zu und der Blutdruck steigt.

Durch die Niereninsuffizienz kommt es ebenfalls zu Störungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalts, die zu einer gefährlichen Absenkung des Blut-pH-Wertes mit konsekutiver Übersäuerung (Azidose) und Herzrhythmusstörungen führen können. Durch die Anhäufung harnpflichtiger Substanzen kommt es zu einer sogenannten Urämie, die sich zunächst durch Juckreiz, Kopfschmerzen und eine Leistungsminderung äußern kann. Im fortgeschrittenen Stadium treten schwerwiegende Symptome wie Krampfanfälle, Herzbeutelentzündungen und Bauchwassersucht (Aszites) auf.

Therapie

In erster Linie sollte die ursächliche Grunderkrankung therapiert werden. So ist bei einer chronischen Niereninsuffizienz die richtige Einstellung des Blutzuckerspiegels und Blutdrucks entscheidend.
Ansonsten steht die Symptomkontrolle im Vordergrund. Um einer Ödembildung vorzubeugen, wird die Flüssigkeits -und Salzzufuhr reduziert und engmaschig kontrolliert. Des Weiteren kommen je nach Krankheitsstadium auch entwässernde Medikamente (Diuretika) zum Einsatz. Auch die Substitution, der von der Niere produzierten Hormone, darf nicht vergessen werden. 
Bei terminaler Niereninsuffizienz, also einem endgültigen Nierenversagen, ist eine Nierentransplantation oder die regelmäßige Dialyse die Behandlung der Wahl.

Nutzen des seca mBCA

Bei niereninsuffizienten Patienten ist eine engmaschige Kontrolle der Körperzusammensetzung und vor allem des Hydratationszustandes essenziell, um die Bildung von Wassereinlagerung zu erkennen, bevor diese zu sichtbaren Ödemen werden. Mithilfe des seca mBCA kann mittels Bioimpedanzanalyse die Körperzusammensetzung schnell, präzise und nicht invasiv gemessen werden. Er ist medizinisch validiert und kann bereits kleinste Flüssigkeitsverschiebungen und Veränderungen der Muskel- und Fettmasse verlässlich detektieren. Durch seine Präzision und die einfache und schnelle Handhabung eignet er sich sehr gut als Screeningmethode, um Störungen des Wasserhaushaltes frühzeitig zu diagnostizieren und die Therapie zu optimieren. Auf diese Weise lassen sich die Langzeitprognose und die Lebensqualität der Patienten verbessern.

Bild 1 © “anetlanda” / Fotolia.com

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