Notaufnahme in Not

- Die Notaufnahme im Krankenhaus ist als Anlaufstelle für akute medizinische Notfälle konzipiert. Patienten in lebensbedrohlichen Zuständen sollen dort schnellstmöglich versorgt und anschließend an die entsprechende Fachabteilung weitergeleitet werden. Die Realität sieht jedoch häufig anders aus: Unzählige Patienten, lange Wartezeiten und permanent überlastetes Personal prägen das Bild der Notaufnahme. Es zeigt sich, dass es kein spezifisches Problem einzelner Länder ist, sondern global auftritt und sich weiter verstärkt. Im Laufe der vergangenen Jahre lag die Thematik im Fokus einer Reihe von Studien, um die Ursachen zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten. Demnach ist die Überfüllung der Notaufnahmen vor allem auf mangelnde Krankenhauskapazitäten, interne Arbeitsabläufe aber auch auf das Verhalten der Patienten zurückzuführen.

Ein großer Teil der Patienten müsste nicht in der Notaufnahme behandelt werden. Man geht davon aus, dass zwischen einem Drittel und der Hälfte der Patienten ambulant behandelt werden könnten. Besonders die sogenannten Walk-in-Patienten tragen zur Überfüllung bei. Sie kommen selbstständig ohne ärztliche Einweisung und stellen sich häufig mit Bagatellleiden, wie Erkältungen oder muskuloskeletalen Beschwerden vor. Meist handelt es sich um junge Patienten, die keinen eigenen Hausarzt haben und ihre Situation falsch einschätzen.

Einerseits generieren diese Patienten hohe Kosten für das Gesundheitssystem, weil die Behandlung in der Notaufnahme deutlich teurer ist als bei einem niedergelassenen Arzt. Auf der anderen Seite binden sie kostbare Zeit und Ressourcen, die für akute Notfälle gebraucht werden. Überfüllte Notaufnahmen mit überlastetem Personal erhöhen das Risiko für Fehleinschätzungen und Verzögerungen bei der Diagnostik und Therapie bei Akutpatienten. Folglich können sie zu einer Verschlechterung der Prognose und einer höheren Mortalitätsrate führen.

Aus diesem Grund wird in vielen Ländern an der Entlastung und Optimierung der Notfallversorgung im Krankenhaus gearbeitet. Neben dem Ausbau von Kapazitäten und der Verbesserung von Strukturen und Prozessen gelten Kooperationen oder Angliederungen von niedergelassenen Ärzten als vielversprechend. Notfallpraxen mit ausgedehnten Öffnungszeiten und räumlicher Nähe können die Versorgung eines Teils der Patienten übernehmen und die Notaufnahmen entlasten.

Um das Verhalten der Patienten zu beeinflussen, werden in einigen Ländern bereits Gebühren diskutiert, die nur erstattet werden, falls es sich um einen Notfall gehandelt hat. Solche Maßnahmen können jedoch dazu führen, dass Patienten aus finanziellen Gründen, trotz eines Notfalls, auf eine Vorstellung im Krankenhaus verzichten. Aus diesem Grund kommt vor allem der Patientenaufklärung eine zentrale Rolle zu. Jeder niedergelassene Arzt kann seine Patienten informieren und so einen Teil zur Entlastung der Notaufnahmen beitragen.

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