Magersucht bei Männern?

- Beim Gedanken an Magersucht oder Anorexia nervosa werden bei den meisten Menschen unbewusst bestimmte Assoziationen wach: junge Mädchen, die den Models im Fernsehen und in Zeitschriften nacheifern. Tatsächlich ist die Magersucht eine der gefährlichsten und tödlichsten Erkrankungen für junge Frauen: Insgesamt leiden 1,1% aller Frauen an Anorexia nervosa, der Häufigkeitsgipfel der Erkrankung liegt zwischen dem 14. Und 17. Lebensjahr. Im Verlauf von 15 Jahren versterben bis zu 15% der Patientinnen an den Folgen ihrer Erkrankung. Was gerne übersehen wird: Auch Männer können betroffen sein. Und dieses Phänomen ist keineswegs ein Neues: Bereits im 19. Jahrhundert zeichnete Heinrich Hoffmann mit seiner bekannten Erzählung über den „Suppenkaspar“ ein Bild eines männlichen Magersüchtigen.

Männliche Anorexie wird immer häufiger

In den letzten Jahren hat die Häufigkeit der Diagnose “Anorexie” unter Männern zugenommen. Aufgrund des späteren Eintritts in die Pubertät erkranken Männer häufig erst im Alter zwischen 18 und 26 Jahren. Man schätzt, dass heutzutage circa 0,3 % der Männer an ihr leiden. Damit sind sie zwar deutlich seltener betroffen als Frauen, jedoch stellt dies die Versorgung der männlichen Betroffen vor Probleme: Die meisten Therapieangebote sind auf Frauen zugeschnitten, dazu fürchten sich Männer vor einer Stigmatisierung durch ihre „Frauenkrankheit“ und suchen meist erst bei deutlich fortgeschrittener Krankheit einen Arzt auf. Insgesamt werden männliche Anorexie-Patienten auch häufiger fehldiagnostiziert. Durch den erschwerten Weg zur Therapie können bei männlichen Magersüchtigen wesentlich schwerere Krankheitsverläufe beobachtet werden, als bei anorektischen Patientinnen.

Männer meist von Anorexia athletica betroffen

Trotz ähnlicher psychosozialer Ursachen verläuft die Erkrankung bei Männern insbesondere zu Beginn anders als bei Frauen: Die meisten betroffenen Frauen streben nach einem besonders schlanken Körper und versuchen dieses Körperschema vor allem durch Diäten, selbst herbeigeführtes Erbrechen und die Einnahme von Medikamenten zu erreichen. Magersüchtige Männer versuchen zunächst eher Muskeln aufzubauen, und entwickeln erst nach und nach den Drang jedes Gramm Fett verlieren zu wollen. Häufig kommen zum exzessiven Trainingsplan Missbrauch von Anabolika hinzu. Aus diesem Grund wird diese Form der Magersucht auch als Anorexia athletica bezeichnet.

Warum steigen die Fallzahlen bei Männern?

Dass inzwischen bei immer mehr Männern die Diagnose Anorexia nervosa gestellt wird, wird weniger als Lifestyle-Phänomen interpretiert, sondern eher als Resultat dessen, dass sich Angehörige, Ärzte und Betroffene heute bewusster darüber sind, dass Magersucht keine rein weibliche Erkrankung ist. Zudem scheint der in den Medien zelebrierte Körperkult und die aktuellen Schönheitsideale zu einer Zunahme des Krankheitsrisikos für beide Geschlechter beizutragen. In vielen Fällen ist die Erkrankung Ausdruck eines Versuchs Kontrolle über den eigenen Körper zu erlangen. Einige Stimmen sprechen sich auch dafür aus, dass die Zunahme an männlichen Betroffenen Ausdruck der sich wandelnden Rollenbilder von Mann und Frau sei. Die erkrankten Männer fokussierten sich demzufolge auf ihre Muskeln als männliches Merkmal, um sich besser abgrenzen zu können.

Während der Großteil der Personen im Teenager- oder jungem Erwachsenenalter erkrankt, wurde bereits in Großbritannien beobachtet, dass Anorexie inzwischen auch schon bei fünfjährigen Kindern auftreten kann. Innerhalb von drei Jahren wurden dort den Angaben 35 öffentlicher Krankenhäuser zufolge 2000 Kinder im Alter zwischen fünf und 15 Jahren wegen schwerer Essstörungen therapiert, darunter 98 im Alter zwischen 5 und 7 Jahren. Um gute Therapieerfolge zu erzielen und die Prognose der Patienten zu verbessern, ist eine frühzeitige Diagnose und Thematisierung entscheidend. Während viele Ärzte mittlerweile bei Mädchen und jungen Frauen für die Anorexie sensibilisiert sind, bleibt sie bei jungen Männern länger unentdeckt. Regelmäßige Kontrollen des Gewichts und der Körperzusammensetzung können dazu beitragen diese Erkrankung bereits in einem frühen Stadium zu erkennen. Zur regelmäßigen und präzisen Kontrolle dieser Parameter eignet sich besonders der seca mBCA. Ein deutlicher Verlust von Fett- und später auch Muskelmasse kann den Verdacht auf die Erkrankung lenken. Der seca mBCA erleichtert nicht nur die Diagnose, sondern kann auch zur engmaschigen Therapiekontrolle eingesetzt werden und so die Effektivität der Therapie insgesamt steigern.

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