ABC der Herzgesundheit: Bluthochdruck

- Der Bluthochdruck beziehungsweise die arterielle Hypertonie ist eine in der westlichen Welt weitverbreitete Erkrankung. Sie gehört zu den häufigsten Risikofaktoren für kardiovaskuläre Erkrankungen und wirkt sich negativ auf die Lebenserwartung aus. Besonders wenn weitere Risikofaktoren, wie zum Beispiel starkes Übergewicht, Rauchen, hoher Alkoholkonsum oder Diabetes vorliegen, steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall signifikant an.

Der Blutdruck beschreibt den Druck des Blutes in einem Blutgefäß, also die Kraft pro Fläche, die in dem Gefäß vorherrscht. In unserem Kreislauf unterscheiden wir ein Hoch- und ein Niederdrucksystem. In den Arterien, die das sauerstoffreiche Blut vom Herzen wegführen, herrschen dabei deutlich höhere Drücke, als in den Venen, die für den Rücktransport des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen verantwortlich sind. Wenn vom Blutdruck gesprochen wird, geht man üblicherweise vom arteriellen Druck auf Höhe des Herzens aus. Die Blutdruckmessung gehört zu den häufigsten medizinischen Untersuchungen und wurde vor circa 300 Jahren erstmalig durch den englischen Physiologen Stephen Hales bei einem Pferd durchgeführt. Heutzutage wird der Blutdruck in der Regel nichtinvasiv mithilfe einer Manschette und einem Stethoskop oder einem digitalen Gerät gemessen. Die Grundlage für diese Methode legte im 19. Jahrhundert der italienische Arzt Scipione Riva-Rocci, weshalb der Blutdruck auch heute noch mit RR abgekürzt wird. 1905 entwickelte der russische Arzt Nicolai Korotkow das Verfahren weiter und gab ihm seine heutige Form. Historisch ist auch die Einheit des Blutdrucks bedingt. Er wird in mmHg, also Millimeter-Quecksilbersäule angegeben, da früher zur Messung Quecksilbermanometer verwendet wurden.

Bei der Blutdruckmessung werden stets zwei Werte angegeben: der höhere systolische und der niedrigere diastolische Wert. Der systolische Druck entsteht während der Auswurfphase des Herzens, die als Systole bezeichnet wird. Ihm gegenüber steht der diastolische Druck, der während der Entspannungs- und Füllungsphase des Herzens vorliegt. Der Normwert liegt für den systolischen Blutdruck zwischen 100 und 129 mmHg sowie zwischen 60 und 84 für den diastolischen Wert. Der optimale Druck hingegen liegt bei unter 120/80 (systolisch/diastolisch). Bis zu einem Wert von 139/89 spricht man noch von hoch-normalen Werten. Darüber hinaus beginnt die arterielle Hypertonie, die abhängig von den Druckwerten in drei Schweregrade eingeteilt wird.

Fast jede zweite Person entwickelt im Laufe ihres Lebens eine arterielle Hypertonie. Dabei entfallen beinahe 90 % auf die sogenannte primäre beziehungsweise essenzielle Hypertonie, die ohne erkennbare Ursache entsteht. Begünstigende Faktoren, wie höheres Lebensalter, Adipositas, geringe körperliche Aktivität, Alkohol- und Nikotinkonsum sowie eine salzreiche Ernährung können jedoch das Erkrankungsrisiko erhöhen. Auch starke psychische Belastungen und Hypertoniefälle in der Familie sind nicht zu vernachlässigende Risikofaktoren. Nur bei jedem zehnten Patienten tritt hingegen eine sekundäre Hypertonie auf bei der sich Ursachen, wie beispielsweise Nierenerkrankungen oder hormonelle Störungen, finden lassen.

Anzeichen einer Hypertonie können Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Nasenbluten oder Herzstolpern sein. In den meisten Fällen bleibt die Hypertonie jedoch stumm und wird erst spät diagnostiziert. Dabei handelt es sich um eine ernst zu nehmende Erkrankung, die eine Vielzahl von schwerwiegenden Komplikationen nach sich ziehen kann. Die arterielle Hypertonie ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung der Arteriosklerose, die wiederum ursächlich für kardiovaskuläre Erkrankungen, wie Herzinfarkte und Schlaganfälle sein kann. Der hohe Blutdruck schädigt zudem die Organe. So kann beispielsweise eine Herzinsuffizienz entstehen, wenn das Herz durch arteriosklerotisch veränderte Gefäße unterversorgt wird oder lange Zeit gegen den erhöhten Druck im Gefäßsystem arbeiten muss. Auch Schädigungen der Nieren und Netzhaut im Auge sind gefürchtete Komplikationen des Bluthochdrucks.

Aufgrund der Folgeerkrankungen gilt es eine arterielle Hypertonie möglichst früh zu therapieren. Ein Mittel der ersten Wahl ist eine Lebensstiländerung: Eine Reduktion des Gewichtes, der Verzicht auf Alkohol und Nikotin, sportliche Aktivität und das Erlernen von Entspannungstechniken bei hohem Stresserleben können helfen, den Blutdruck dauerhaft zu senken. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen oder von den Patienten nicht umgesetzt werden, ist eine medikamentöse Therapie notwendig. Hierfür steht eine große Bandbreite an Medikamenten zur Verfügung, die als Einzelwirkstoff oder in Kombination, je nach Risikofaktoren und Begleiterkrankungen eingesetzt werden können. Ziel der Therapie ist besonders bei jüngeren Patienten das Erreichen von normalen Blutdruckwerten, sodass das Risiko für Folgeerkrankungen minimiert wird.

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