Frische Bergluft - harmlos oder?

- Berge üben seit Jahrtausenden eine große Faszination auf die Menschheit aus. Daher wollten Entdecker stets die Grenze des körperlich Machbaren ausloten und immer größere Höhen erreichen. Heutzutage reisen jedoch auch große Teile der Allgemeinbevölkerung zur Erholung und Regeneration in die Berge. So werden Trekkingtouren in großen Höhen oder Reisen zu hoch gelegenen Orten immer beliebter – von den Alpen über die Anden und den Rocky Mountains bis ins Himalaya-Gebirge. Aufgrund des Klimawandels muss auch der Skitourismus auf immer höhere Gebiete ausweichen. So liegen die weltweit höchsten Gebiete zwischen 3500 und fast 5000 Metern.

Der Aufenthalt in großen Höhen und besonders ein schneller Aufstieg bergen jedoch auch gesundheitliche Risiken. Mit steigender Höhe über dem Meeresspiegel nimmt der Luftdruck stetig ab. Normalerweise bemerken wir dies kaum, da unser Körper die Luftdruckschwankungen, die wir bis 1500 Höhenmeter erfahren, mühelos ausgleichen kann. Sobald man aber als Tieflandbewohner in die Berge reist, kann es plötzlich zu unerwarteten Einschränkungen des körperlichen Wohlbefindens kommen. Ab einer Höhe von circa 2000 m können Allgemeinsymptome wie eine Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel, durch den verringerten Luftdruck und den daraus resultierenden niedrigeren Sauerstoffgehalt der Luft, auftreten. Diese Symptome werden als akute Höhenkrankheit zusammengefasst und können jung und alt, Raucher und Nicht-Raucher, Trainierte und Untrainierte gleichermaßen betreffen. In Höhen ab 3000 m leidet sogar jeder Dritte an den Symptomen einer akuten Höhenkrankheit. 

Sofern Sie sich nicht regelmäßig in größeren Höhen aufhalten, muss der geringere Sauerstoffanteil durch eine Steigerung der Atemfrequenz kompensiert werden. Durch diese Hyperventilation wird allerdings auch ungewohnt viel Kohlenstoffdioxid (CO2) abgeatmet, was den Säure-Basen-Haushalt des Organismus stören kann. Durch den Sauerstoffmangel und die vermehrte Abatmung von CO2 kommt es zu Flüssigkeitsverschiebungen im Körper, die die genannten Symptome verursachen. Da in schwereren Fällen ein lebensgefährliches Lungen- oder Hirnödem entstehen kann, sollten Sie Warnzeichen wie schwere Kopfschmerzen, Übelkeit, Bewusstseinsstörungen, Herzrasen, eine geringe Harnmenge sowie Atemnot unbedingt ernst nehmen und unter 2500 Höhenmeter absteigen. Bisher existieren noch keine zugelassenen Medikamente zur Behandlung der Höhenkrankheit, deshalb ist ein verantwortungsvolles Verhalten im Gebirge unbedingt erforderlich. Achten Sie daher auf eine ausreichende Trinkmenge und steigen Sie bei Gebirgswanderungen ab 2500 m nicht mehr als 500 m pro Tag auf. Nach Möglichkeit sollten Sie auch vermeiden direkt vom Tiefland in hoch gelegene Gebiete zu fliegen oder große Höhenunterschiede in kurzer Zeit zu bewältigen.

Bei längeren Aufenthalten in großer Höhe oder Hochgebirgswanderungen wird vorab zu einer Akklimatisation auf einer geringeren Höhe geraten. Dazu sollten Sie sich jedoch individuell ärztlich beraten lassen. Bei der Akklimatisation passt sich unser Körper an die veränderten Verhältnisse an. Bereits nach wenigen Tagen wird durch den verminderten Sauerstoffgehalt das Hormon Erythropoetin (EPO) vermehrt ausgeschüttet und dadurch mehr rote Blutkörperchen (Erythrozyten) gebildet. Dies führt dazu, dass unser Blut mehr Sauerstoff transportieren kann und unser Körper, trotz der geringeren Sauerstoffkonzentration in der Luft, ausreichend versorgt wird. Aus diesem Grund sind Höhentraining und Doping mit EPO insbesondere bei Ausdauersportlern verbreitet.

Die körperlichen Veränderungen, die in großer Höhe eintreten, werden bereits seit den 1990er Jahren mit Hilfe der Bioimpedanzanalyse (BIA) untersucht. Dabei standen die Veränderungen der Körperzusammensetzung im Vordergrund. Neuere Ergebnisse aus dem Jahr 2013 deuten jedoch darauf hin, dass die BIA zur Früherkennung der Akuten Höhenkrankheit und prognostischen Aussagen genutzt werden kann. Dabei wurden Veränderungen des Gesamtkörperwassers (total body water, TBW) gemessen. Es zeigte sich, dass die Zunahme des TBW mit dem Auftreten und der Schwere einer Akuten Höhenkrankheit korreliert und die BIA eine zuverlässige Methode zur Früherkennung ist.

Es zeigt sich das BIA-Geräte nicht nur im klinischen und ambulanten Bereich eingesetzt werden können, sondern auch einen wichtigen Beitrag in der medizinischen Forschung leisten. Der seca mBCA 515 ist ein BIA-Gerät, das medizinisch validiert ist und zur Messung der Körperzusammensetzung eingesetzt wird. Aufgrund seiner hohen Verlässlichkeit und Präzision wird er aktuell auch im Rahmen von medizinischen Studien eingesetzt. 

Bild 1 © “ADDICTIVE STOCK” / Fotolia.com

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