Smart Hospital – ein steiniger Weg?

- Das Analoge ist Vergangenheit – die Zukunft ist digital. In vielen Bereichen ist diese Vision schon heute Realität. Die digitale Revolution setzte einen Prozess in Gang, der das alltägliche Leben tief greifend veränderte. Nach Jahren der Zurückhaltung und Ablehnung beginnt im Gesundheitssektor ein Paradigmenwechsel. Galt der Einsatz von Computersystemen früher oft als unkomfortabel und zeitraubend, wird die Digitalisierung heute als Chance und Lösungsansatz begriffen. Während die digitale Transformation in vielen Bereichen vor Jahren begonnen hat, steht die Medizin vielerorts noch am Beginn dieses Weges. Rund um den Globus entstehen sogenannte „Smart“ oder „Intelligent Hospitals“, die kein geringeres Ziel haben als grundlegende Konzepte und Prozesse in Krankenhäusern zu überdenken. Wegbereiter dieser Entwicklung sind vor allem die skandinavischen Länder, Kanada, Australien, Singapur, Dubai und Südkorea. Ihrem Beispiel folgend, rufen immer mehr Länder eigene Pilotprojekte ins Leben.

Das Prinzip eines Smart Hospitals basiert auf komplexer digitaler Vernetzung innerhalb des Krankenhauses. Ziel ist eine Prozessoptimierung und –automatisierung. Das Herzstück ist in vielen Fällen eine elektronische Patientenakte, die alle patientenbezogenen Daten bündelt. Ärzte und Pflegekräfte können innerhalb des Krankenhauses orts- und zeitunabhängig auf alle relevanten Informationen zugreifen, um stets ein aktuelles und umfassendes Bild über den Patienten zu erhalten. Verloren gegangene Befunde, nicht oder unvollständig übergebene Informationen oder untergegangene Anordnungen werden auf ein Minimum reduziert. Der Therapieverlauf wird transparenter, besser planbar und für alle beteiligten Personen innerhalb kürzester Zeit nachvollziehbar. Doppelte oder nicht notwendige Untersuchungen entfallen ebenso wie lange Leerlauf- und Wartezeiten. Der bessere Zugang zu Informationen kann außerdem das Risiko für Behandlungsfehler erheblich reduzieren. Der Prozess endet jedoch nicht bei der Vernetzung. Bereits heute werden Technologien erprobt, die auf künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen beruhen und in naher Zukunft Ärzte unterstützen und die Diagnostik und Therapie revolutionieren könnten. 

Die Digitalisierung verbessert nicht nur die Versorgung und den Arbeitsalltag des Personals, sondern erhöht auch den Komfort der Patienten. Sie können beispielsweise Termine ausstehender Untersuchungen abrufen, Speisepläne personalisieren und auf Annehmlichkeiten, wie drahtloses Internet und Unterhaltungsangebote zurückgreifen. Auf dem Weg zur Umsetzung muss diese vielversprechende Vision vielerorts diverse Hürden überwinden. In vielen Ländern gehören Datenschutz und Sicherheitsbedenken zu den wichtigsten zu lösenden Problemen. Aus diesem Grund muss die Sicherheitsinfrastruktur ein integraler und Vertrauen schaffender Bestandteil dieser Transformation sein. Die Einführung neuer Technologien stößt häufig auch auf Gegenwind, sobald angestammte Gewohnheiten und Abläufe verändert werden müssen. Dabei gestaltet sich eine Umstellung umso einfacher je jünger und technikaffiner die Belegschaft ist. Gleichzeitig ist die Einbeziehung der Mitarbeiter essenziell. Ihre Erfahrung und Kenntnisse der Krankenhausabläufe liefern einen erheblichen Mehrwert für die Entwicklung und Einführung neuer Systeme. Teilhabe erhöht darüber hinaus die Akzeptanz und Bereitschaft zu Veränderungen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Digitalisierung eines Krankenhauses häufig nicht nach Plan verläuft. So nehmen die Umstellung und das Erreichen der vollen Einsatzfähigkeit häufig mehr Zeit in Anspruch als ursprünglich veranschlagt. Auch können sich im Rahmen der Umstellung bekannte Abläufe verlängern und die Mitarbeiterzufriedenheit beeinflussen. Beispielsweise kann eine Arztvisite durch das parallele Eingeben neuer Informationen länger dauern als vor der Umstellung. Im Verlauf resultiert jedoch durch eine detaillierte und allzeit zugängliche Dokumentation eine reelle Zeitersparnis. 

Eine weitere Barriere bildet der initial hohe Finanzaufwand für die Anschaffung neuer Hard- und Software. Diese Investitionen amortisieren sich jedoch durch höhere Kosteneffizienz, Senkung der Komplikationsrate, Verkürzung der Liegedauer sowie optimierte Abrechnung durch lückenlose Dokumentation. Als weltweit führender Hersteller für Mess- und Wiegetechnik konzentriert seca seine Anstrengungen aktuell auf die Entwicklung von Systemlösungen. Die seca 360° Technologie nahm ihrerzeit eine Vorreiterrolle im Bereich der drahtlosen Vernetzung verschiedener Produkte ein. Die neuen seca Integrationslösungen stellen einen weiteren Meilenstein dar. Waagen und Messstationen sind nicht mehr als isolierte Geräte zu betrachten, sondern werden zu einem integralen Bestandteil eines vernetzten Systems. Patienten können am Gerät identifiziert und die Messwerte drahtlos übertragen und mithilfe der seca Software in eine elektronische Patientenakte eingefügt werden. Zeitaufwendige Dokumentation, Verwechslungen und Übertragungsfehler gehören somit der Vergangenheit an. Mit dem eigenen Integrationsservice bietet seca seinen Kunden maßgeschneiderte Lösungen und trägt seinen Teil auf dem Weg zum Smart Hospital bei. 

Die heutigen Trends geben einen Ausblick wie Krankenhäuser in Zukunft sein könnten – effizient, kostengünstig, zielorientiert und patientenfreundlich. Im Mittelpunkt dieser Revolution steht zudem nicht die Technologie, sondern der Mensch.

Bild 1 © “zapp2photo” / Fotolia.com

Kontakt.

seca Pressedienst.

Sie sind von der Presse und möchten Informationen über unser Unternehmen oder unsere Produkte anfordern? Über das E-Mail-Formular können Sie direkten Kontakt zu unserer Pressestelle aufnehmen.

Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder. Alle anderen Angaben sind freiwillig.

News Form de

Individual Subject (grey)
standard fields (grey)

Es gelten unsere Datenschutzbestimmungen.

Submit field