Wie die Psyche unsere Ernährung beeinflusst (Teil 2)

- Gerade wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, erscheint der Fernsehabend auf der Couch oft attraktiver als die Joggingrunde durch den Park. Nicht selten locken dann auch noch Versuchungen, wie Schokolade oder Chips, und der gemütliche Abend ist perfekt. Doch warum ist unsere Lust auf Fettiges und Süßes so groß?

Essen, das uns glücklich macht

Unser Gehirn wertet die Nahrungsaufnahme grundsätzlich positiv. Sobald wir essen, wird unser Belohnungszentrum aktiviert und „Glückshormone“, wie Dopamin und Serotonin ausgeschüttet. Besonders stark fällt diese Aktivierung beim Genuss von süßen und fettigen Nahrungsmitteln aus. Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieser Mechanismus ein Erbe unserer Evolution ist. Im Gegensatz zum heutigen Überfluss an Lebensmitteln war das Leben unserer Vorfahren von Lebensmittelengpässen und Fastenperioden geprägt. Sobald Nahrung verfügbar war, galt es so viele Kalorien wie möglich zu sich zu nehmen, um Fettreserven aufzubauen und die nächste Hungerperiode zu überleben.

Während dieser Mechanismus in der Vergangenheit unser Überleben sicherte, stellt er heute die Ursache vieler gesundheitlicher Probleme dar. In einem Alltag ohne Nahrungsmittelknappheit tendieren wir dazu, mehr Kalorien zu uns nehmen, als wir benötigen und Gewicht zuzunehmen (siehe Artikel Generation XXL). Das gute Gefühl nach dem Verzehr von fettigen und süßen Lebensmitteln kann auch einer der Gründe für die Entstehung einer Essstörung sein.

Essen ist Erinnerung

Auch Assoziationen können unser Essverhalten beeinflussen. So erinnert der Teller Spaghetti vielleicht an den letzten Italienurlaub, eine kalte Dose Cola an den Sommer und Schokolade an schöne Momente aus der Kindheit. Lebensmittel, die mit positiven Erinnerungen verknüpft sind, aktivieren ebenfalls unser Belohnungszentrum und werden daher besonders gerne konsumiert.

Marketingabteilungen wissen um die Macht der Assoziationen: Fast-Food-Ketten kombinieren beispielsweise ihre Speisen mit Spielzeugbeigaben, sodass Kinder den Verzehr von Fast Food positiv mit einem neuen Spielzeug assoziieren und so auch langfristig geprägt werden. Dieser Mechanismus ist jedoch nicht nur auf süße und fetthaltige Lebensmittel beschränkt. Auch gesunde Lebensmittel, die mit angenehmen Situationen assoziiert sind, können die gleiche Wirkung entfalten.

Das Sättigungsgefühl und seine Tücken

Großen Einfluss auf unser Essverhalten nehmen nicht nur die Art der Lebensmittel, sondern auch die Umstände der Nahrungsaufnahme. Studien zeigen, dass beim Essen unter Ablenkung – beispielsweise beim Fernsehen oder Zeitunglesen wesentlich größere Mengen verzehrt werden. Bei Ablenkung wird häufig in höherem Tempo gegessen und auch das Sättigungsgefühl stellt sich später ein – folglich steigt die aufgenommene Kalorienmenge. Auf längere Sicht ist unaufmerksames Essen ungesund und erhöht das Risiko für Übergewicht.

Ein weiteres Ernährungsphänomen hängt mit der sogenannten spezifisch-sensorischen Sättigung zusammen. Während uns der Verzehr einer einzelnen Speise relativ schnell sättigt, ist dieser Mechanismus bei einem breiten Speisenangebot, wie beispielsweise bei Buffets oder mehrgängigen Menüs, aufgehoben. Mit dem Wissen um den Einfluss der Psyche auf die Ernährung fällt es uns leichter unsere angeborenen Mechanismen zu überlisten und schlechte Angewohnheiten zu erkennen sowie leichter zu korrigieren.

Sie interessieren sich auch für den ersten Teil des Artikels? Lesen Sie hier weiter.    

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