Die Geschichte der Krankenhaushygiene

- Als die moderne Medizin noch in ihren Kinderschuhen steckte, wurden hygienische Maßnahmen im Krankenhaus als wenig wichtig erachtet. Zwischen Sektionen in der Pathologie und dem Umgang mit Patienten auf der Station wurde nur selten der Kittel gewechselt und auch an Händewaschen und Desinfektion wurde Mitte des 19. Jahrhunderts noch nicht gedacht.

Dass die mangelnde Hygiene einen ungünstigen Effekt auf die Gesundheit der Patienten hat, wurde zuerst von dem berühmten ungarischen Gynäkologen Ignaz Semmelweis in Erwägung gezogen. Während er als Assistenzarzt in der Geburtshilfe arbeitete, stellte er fest, dass in der Abteilung in der Ärzte und Studenten arbeiteten, bis zu 30 % der Frauen am Kindbettfieber verstarben. In der Abteilung, in der die Versorgung durch Hebammen erfolgte, war die Sterblichkeit deutlich geringer. Obwohl damals noch nicht bekannt war, dass Bakterien Infektionen verursachen können, vermutete er, dass die Ärzte und Studenten für die Übertragung des Kindbettfiebers verantwortlich waren. Diese wechselten im Laufe des Tages zwischen den Sektionssälen und der Geburtsstation und behandelten die Patientinnen ohne sich die Hände zu desinfizieren. Nachdem er diesen Zusammenhang erkannte, ordnete er nach den Sektionen und Behandlungen eine umfassende Desinfektion der Hände und Instrumente an. Infolgedessen sank die Sterblichkeit in seiner Abteilung von 18 % auf 2,5 %. Trotz seiner bahnbrechenden Entdeckung wurde Semmelweis stark kritisiert, weil sich viele Ärzte nicht eingestehen konnten, dass ihre Tätigkeit ursächlich für lebensgefährliche Infektionen war.

Am Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Infektiologie ihre Blütezeit. Sie wurde besonders durch berühmte Mediziner wie Robert Koch, Paul Ehrlich und Emil von Behring geprägt. Nachdem Bakterien als Verursacher von Infektionen identifiziert wurden, hielten die hygienische Händedesinfektion vor Untersuchungen und chirurgischen Eingriffen sowie die Desinfektion von Instrumenten Einzug in den Klinikalltag. Mit der Entdeckung des Penicillins konnten Infektionen nicht nur verhindert, sondern auch effektiv bekämpft werden. Die Verbesserung der Hygienestandards und die Entwicklung neuer Antibiotika führten dazu, dass im Laufe des 20. Jahrhunderts die Sterblichkeit durch Infektionen in der westlichen Welt rapide gesunken ist.  

Der zunehmende und flächendeckende Einsatz von Antibiotika hat jedoch auch eine Kehrseite. In den letzten Jahrzehnten wurden Antibiotikaresistenzen zunehmend zum Problem. Besonders die sogenannten multiresistenten Erreger, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind, breiten sich vermehrt in Krankenhäusern aus und verursachen schwere Infektionen. Die bekanntesten Vertreter sind der Methicilin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und die Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE). In Anbetracht der steigenden Resistenzzahlen wird deutlich, dass adäquate Hygienemaßnahmen unbedingt erforderlich sind.

Insbesondere multimorbide, immobile und immungeschwächte Patienten mit erhöhtem Pflegeaufwand und somit viel Körperkontakt zum Personal können sich leicht durch verschleppte Keime infizieren. Gerade diese Patientengruppe kann durch eine zusätzliche Infektion zu ihrem Grundleiden schwere, teils tödliche Komplikationen erfahren. Ihre Behandlung wird weiter erschwert, da die multiresistenten Erreger nur noch auf eine kleine Gruppe von Medikamenten ansprechen. Durch überflüssige Verschreibung und Einnahme von Antibiotika sowie deren unsachgemäße Entsorgung und Einsatz in der Massentierhaltung geht der Trend heute dahin, dass auch bislang eher ungefährliche Krankheitserreger neue Resistenzen entwickeln. Daher gilt es vor allem in Krankenhäusern Infektionen von vornherein zu verhindern.

Die erste und wichtigste Basismaßnahme hierbei ist die hygienische Händedesinfektion. Sie ist indiziert vor und nach Patientenkontakt sowie beim Betreten von dessen unmittelbarer Umgebung, vor medizinischen Eingriffen und nach Kontakt mit potenziell infektiösem Material. Laut der WHO kann durch eine korrekte und konsequente Händedesinfektion im Stationsalltag die Rate von Krankenhausinfektionen um bis zu 40 % vermindert werden. Des Weiteren müssen auch medizinische Geräte und Instrumente, die zur Untersuchung mehrerer Patienten genutzt werden, regelmäßig desinfiziert werden. Aus diesem Grund wird bei der Entwicklung aller seca-Produkte ein Hauptaugenmerk auf die Hygiene gelegt. Die Mess- und Wiegesysteme bestehen aus ABS-Kunststoff und pulverbeschichtetem Stahl, die sich durch eine hohe Biokompatibilität und eine leichte Reinigung und Desinfektion auszeichnen. Außerdem charakterisiert sich das Design durch glatte Oberflächen und das Fehlen von Kanten, Schlitzen oder anderen schlecht zugänglichen Bereichen in denen sich Keime ansiedeln könnten.

Besonders bei den kleinsten Patienten ist eine möglichst keimfreie Umgebung entscheidend. Aus diesem Grund vereinen alle seca-Säuglingswaagen Funktionalität und Komfort. So sind die Wiegemulden der seca 336, seca 376 sowie der seca 757 wie aus einem Guss gefertigt und vereinfachen so die hygienische Reinigung und Desinfektion. Bei der seca 384 und der seca 354 kann die Wiegemulde zur Reinigung sogar komplett abgelöst werden. Des Weiteren sind die Wiegemulden optimal auf die Bedürfnisse von Neugeborenen und Säuglingen zugeschnitten. Ihre ergonomische Form ermöglicht eine bequeme und sichere Positionierung. Damit die Messung auch für die Kinder so angenehm wie möglich ist, zeichnen sich die Wiegemulden durch eine spezielle Kunststoffoberfläche aus, die sehr schnell die Temperatur des Kindes annimmt.  

Die Produkte aus dem Hause seca liefern nicht nur verlässliche und präzise Messergebnisse, sondern tragen, durch ihr Design und ihre Verarbeitung, auch grundlegend zur Verbesserung der Hygiene und der Senkung des Infektionsrisikos bei.

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